Berninapass

Augenweide

Von St. Moritz kommend: Es geht hinein ins Val Bernina in südöstliche Richtung.

In Pontresina Halt, Nahrungsaufnahme für die Auffahrt zum Berninapass ist angesagt.
Völlig ruhig der Ort, ab und zu ein Auto, nicht einmal eine Handvoll Menschen sind zu sehen. Die Hauptstraße entlang. Schöne Geschäfte, Hotels und Restaurants.
Die Ortsstraße mündet in die Strada del Bernina. Wenige hundert Meter nach den letzten Häusern links "unser" Palü-Hotel. Hier nächtigten wir im Juni vor vier Jahren.

Wenige Kilometer hinter Pontresina wird über den Morteratschgletscher hinweg der Blick frei auf den östlichsten Viertausender der Alpen, auf die 4.049 Meter hohe Bernina und auf den 3.905 Meter hohen Piz Palü. Eine Augenweide.

Wir fahren mit Druck. Die Symbiose Mensch - Rad stimmt.
Unschwer die Steigung. Sie hat acht Prozent, kein Vergleich zur anderen Seite der Berninastraße. Die rote Berninabahn begleitet uns kurz. Die Gleise länger.

Die Auffahrt macht Spaß, leichter Rückenwind. Und immer das beeindruckende, grandiose Bergpanorama der Berninagruppe auf der rechten, der südlichen Seite.

Nach einer Links-Rechts-Kurve wird die Straße vorübergehend flacher, die Schienen der Berninabahn verlaufen nun links der Straße, kurz darauf wechseln sie wieder nach rechts, das Gelände bestimmt ihre Lage. An einem kleinen Bahnhof vorbei, dahinter die Seilbahnanlage zur Diavolezza.
Es wird kurviger, der Piz Cambrena kommt ins Blickfeld, auch er Teil der Berninagruppe.
Links jetzt die Talstation der Seilbahn zum Piz Lagalb.

Die Steigung wird ab hier steiler, zehn Prozent sind es jetzt, der Krafteinsatz, der Druck auf die Pedale wird größer.

Dann der Lago Bianco mit seinem grauweißen Wasser. Er kündigt das baldige Aufstiegsende an, es folgt das Hospiz, noch einige Kehren, das Restaurant ist erreicht. Die eigentliche Passhöhe liegt noch weiter aufwärts. Von hier prächtige Sicht auf die Gesamtheit der Berge und den See. Und alles ist sonnenbeschienen.

Rast an einem freien Tisch auf der Sonnenterrasse des kleinen, einladenden Gasthofs.
Die nach Süden und mit Blick auf den Gletscher des Piz Cambrena orientierte Terrasse ist stark frequentiert. Radfahrer, Motorradfahrer, Autotouristen und Wanderer bestimmen das Bild. Wir bestellen Spaghetti und Mineralwasser.
Dann gebietet die Tageszeit zum Aufbruch, zwei weitere Pässe sind heute noch zu fahren.

In Kehren geht es abwärts, nach dreihundert Höhenmetern die Abzweigung nach links nach Livigno...